Umzug der Stadtbibliothek: Hohe Mietkosten und zusätzliche Umbaukosten nur schwer vermittelbar
Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung im April beschlossen, dass die neue Stadtbibliothek “Station Mitte” am Standort des ehemaligen Karstadt-Gebäudes entstehen soll. Mit der Mehrheit der Ampelkoalition aus SPD, Grüne und FDP wurde der Magistrat damit beauftragt, verbindliche Verhandlungen mit den Eigentümern des Gebäudes in der Frankfurter Straße über die Nutzung der Flächen zu führen. Die Grundlagen hierzu bilden einerseits das Nutzungskonzept und die Kostenschätzungen aus der vorgestellten Machbarkeitsstudie sowie das vorliegende verbindliche Mietangebot.
Die FREIE WÄHLER allerdings sehen die Kosten für die Anmietung der Liegenschaft als zu hoch an, da sich die Gesamtkosten bei einer forcierten Laufzeit von 25 Jahren auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag summiert und sich wegen der hohen Summe der Kauf einer Immobilie langfristig als günstiger darstellt. Auch sind die Kosten des notwendigen Umbaus, welcher umfangreich sein wird, von der Stadt Offenbach selbst zu tragen. Die FREIE WÄHLER sind daher der Auffassung, dass der Kauf der Immobilie als Alternative in Betracht gezogen werden sollte, da dies positive Nebeneffekte mit sich bringen würde. Auch die Entwicklung des Kaufhof-Gebäudes muss genau beobachtet werden. Hier könnte die Stadt unter Umständen tätig werden und wenn sich die Chance ergibt, die Zukunft der Innenstadt selbst in die Hand nehmen.
“Die FREIE WÄHLER bekennen sich klar zu dem „Zukunftsprojekt Innenstadt“, allerdings müssen auch hier die Kosten hinterfragt werden, um zu vermeiden, dass die Grundsteuer durch falsche Entscheidungen erhöht werden muss. Wir haben bereits in der Vergangenheit den Marktplatzumbau gestoppt, als die Kosten weit über die ursprünglichen Schätzungen von 8 Millionen Euro hinausgingen.“, sagt die FREIE WÄHLER-Fraktion in ihrer aktuellen Meldung.
Zusätzlich wurde der Magistrat beauftragt, für das Gebäude am Aliceplatz, worin sich die Post befindet, planerische Aussagen zu erarbeiten und die Stadtverordnetenversammlung darüber zu informieren. Auch die Liegenschaft “KOMM” wird als möglicher Standort der Stadtbücherei in Betracht gezogen, allerdings nachrangig. Die späteste Übergabe der Flächen an die Stadt zum Innenausbau soll bereits Ende 2025 erfolgen. Insgesamt zeigt der Beschluss den FREIE WÄHLER, dass es noch viele offene Fragen und Herausforderungen bei der Umsetzung des Projekts in der Offenbacher Innenstadt gibt. Nach wie vor ist ungewiss, wie sich das Projekt in Zukunft entwickeln wird und ob eine Umsetzung des Projekts im geplanten Rahmen möglich sein wird.
Die FREIE WÄHLER-Stadtverordnetenfraktion betont zudem, dass man den Menschen in Offenbach keine Illusionen vermitteln sollte. „Der Umzug der Stadtbibliothek kann zur Aufwertung unserer Innenstadt im Sinne des Zukunftskonzeptes Innenstadt dienen. Der Umzug alleine wird allerdings nicht das Allheilmittel sein und nicht für einen „turnaround“ der Innenstadt sorgen. Entscheidend wird sein, dass die Stadt ihre Hausaufgaben macht und Dinge wie das Durchfahrtsverbot und die gültige Gestaltungssatzung für die Innenstadt durchsetzt sowie für Sauberkeit sorgt. Wenn die Hausaufgaben nicht erledigt werden und das „Tagesgeschäft“ vernachlässigt wird, nutzen auch teure Projekte nichts.“ so der Stellv. Fraktionsvorsitzende Dominic Leiendecker.