Tempo 30 vor Albert-Schweitzer-Schule: schlechte Umsetzung gefährdet Verkehrssicherheit
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Um die Situation bzw. Sicherheit der Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule an der Waldstraße zu verbessern, wurde kürzlich auf einer Distanz von 100 Metern die maximal zulässige Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert. Was auf dem ersten Blick gut und sinnvoll erscheint, entpuppt sich auf dem zweiten Blick als eine wenig professionell durchgeführte Maßnahme die zudem zu gefährlichen Situationen führen kann.
„Grundsätzlich sollte vor allen Schulen und Kitas sowie vor Altenheimen Tempo 30 gelten. Entscheidend ist jedoch, dass dies auch kontrolliert werden kann. Bei einer Distanz von nur 100 Metern können Geschwindigkeitsmessungen allerdings nicht bzw. nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden“ stellt der Stellv. Fraktionsvorsitzende Dominic Leiendecker fest.
Um ein abruptes Herunterbremsen, was zu gefährlichen Situationen führen kann, zu verhindern, sieht der Gesetzgeber in Hessen einen Mindestabstand von 100 Metern zwischen Verkehrsschild und Geschwindigkeitsmessanlage bzw. Messfahrzeug vor. Um sich auf geänderte Geschwindigkeitsbegrenzungen rechtzeitig einzustellen, ist der Abstand vom Blitzer zum Verkehrsschild von großer Bedeutung. So wird die Geschwindigkeit angemessen angepasst, sobald ein neues Tempo-Limit angezeigt wird.
Da an der Albert-Schweitzer-Schule die gesamte Distanz der Geschwindigkeitsbegrenzung allerdings bei nur 100 Metern liegt, ist eine Geschwindigkeitsmessung hier nur mit Ausnahmen möglich. Aus diesem Grund empfiehlt die FREIE WÄHLER-Fraktion die räumliche Ausweitung der Geschwindigkeitsbegrenzung. Um für deutlich mehr Sicherheit und für die Möglichkeit der Geschwindigkeitskontrolle zu sorgen, sollte Tempo 30 stadtauswärts bereits ab er Gustav-Adolf-Straße sowie stadteinwärts ab der Birkenlohrstraße, spätestens jedoch ab Höhe Hausnummer 140 der Waldstraße, eingerichtet werden. So wäre sichergestellt, dass Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Höhe der Albert-Schweitzer-Schule tatsächlich einhalten können und nicht erst vor Ort abbremsen müssen.
Fraktionsvorsitzender Dennis Lehmann dazu: „Es wäre für die Schülerinnen und Schüler sowie für alle Verkehrsteilnehmer sinnvoller gewesen, wenn man das Ganze auf 300 Meter ausgeweitet hätte. Mit unserer vorgeschlagenen Vorgehensweise hätte man auch die Möglichkeit einen festen Blitzer installieren zu können, wenn dies notwendig ist. Das ist in der jetzigen Form so nicht möglich.“
„Die FREIE WÄHLER fordern seit langem dazu auf, dafür zu sorgen, dass die Gefahr durch zu schnell fahrende Fahrzeuge vor Schulen minimiert wird. Geschwindigkeitsregulierende- und verkehrsleitende Maßnahmen, wie beispielsweise dauerhafte Geschwindigkeitsmessungen oder auch bauliche Veränderungen der bestehenden Fahrstreifen, schützen Radfahrende und Schüler und sollten daher immer eine Option für die Verantwortlichen sein. Da sich letzteres aufgrund der Gegebenheiten kaum umsetzen lassen wird, plädiere ich, gerade wegen der unübersichtlichen Verkehrsführung welche aktuell herrscht dafür, die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Einrichtung eines Geschwindigkeitsmessgeräts zu ermöglichen, damit die Schutzbefohlenen Schüler angemessen geschützt werden“, sagt Felix Feuerstein, Stadtverordneter der FREIE WÄHLER.
„Die mangelhaft durchgeführte und wenig durchdachte Maßnahme erinnert eher an Blinden Aktionismus statt an sinnvoller Planung“ schließen die FREIE WÄHLER ab.