Fraktion vor Ort: Zu Besuch im Deutschen Ledermuseum
Kürzlich besuchten wir das Deutsche Ledermuseum, um uns ein Bild von dessen aktuellen Zustand und den dringenden Sanierungsbedarf des bekannten Offenbacher Museums zu machen.
Bei dem “Fraktion vor Ort”-Termin konnten wir uns durch eine Führung durch die Museumsflächen sowie einer Austauschrunde mit der Direktorin des Ledermuseums, Frau Dr. Florschütz, von dem dringenden Renovierungsbedarf des historischen Gebäudes überzeugen, um seine langfristige Funktionalität und den Schutz der kostbaren Exponate sicherzustellen.
In ihrer Kernaussage hob Frau Dr. Florschütz hervor, dass das DLM keine Flächenerweiterung benötige, sondern eine Modernisierung und energetische Sanierung des bestehenden Gebäudes. Klar wurde: Die zahlreichen Schwachstellen, wie Undichtigkeiten im Dach, schlechte Depotverhältnisse, Vorfälle von Wasser im Keller und ein hoher Energieverbrauch aufgrund fehlender energetischer Sanierung, sowie veraltete Ausstellungsflächen, stellen ein Risiko für die rund 30.000 Exponate des Museums dar.
“Es ist an der Zeit, dass wir das DLM nicht nur als Museum, sondern auch als historisches Gebäude von nationaler Bedeutung betrachten und angemessen pflegen“, betonte Dennis Lehmann Fraktionsvorsitzender. “Die bisherigen Maßnahmen haben nur akute Probleme behoben, während strukturelle Herausforderungen weiterhin bestehen. Als Eigentümer des Gebäudes liegt die Verantwortung bei der Stadt Offenbach.“
Auch wurde deutlich, dass die strukturellen Herausforderungen der Planungs- und Sanierungsphase für das Team des Ledermuseums einen Kraftakt bedeuten werden. Unter anderem gilt es, die Auswertung des aktuellen Architekturwettbewerbs zur Neugestaltung des Museumsgebäudes zu beurteilen, die Suche nach einem Interim voranzutreiben, damit der Betrieb des DLM während der Sanierungsphase aufrecht erhalten werden kann.
Bei aller Anerkennung für die Bedeutung des Ledermuseums als Offenbacher Institution bleibt jedoch die kritische Betrachtung der Gesamtkosten in Höhe von 40 Millionen Euro unumgänglich. Wie Dominic Leiendecker, Stellv. Fraktionsvorsitzender, treffend feststellte: “Das Ledermuseum ist eine echte Offenbacher Institution und es steht außer Frage, dass eine Sanierung dringend notwendig ist. Ob für die Sanierung und Modernisierung aber tatsächlich 40 Millionen Euro notwendig sind, muss aber zumindest hinterfragt werden dürfen.“
Diskutiert wurden auch weitere Themen des Museums, darunter die Auswirkungen eines Bauvorhabens neben dem DLM, die zweckentfremdete Nutzung des Museumsvorplatzes als Toilette und die Herausforderungen mit Chemikalien in einigen Exponaten.