Förderung von Balkonkraftwerken in Offenbach
Während die Energiekrise im vollen Gange ist und Privathaushalte weiterhin auf geeignete Entlastungen von Strom- und Heizkosten hoffen, interessieren sich immer mehr Menschen in Offenbach für die Installation sogenannter Balkonkraftwerke.
Mit unserem Antrag, über den in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 21.11.22 entschieden wird, möchten wir den Magistrat beauftragen zu prüfen und zu berichten, wie die Stadt Offenbach durch ein Förderprogramm den Ausbau von Balkonkraftwerken in Offenbacher Privathaushalten unterstützen und vorantreiben kann.
Unser Fraktionsvorsitzender Dennis Lehmann betont:
„Ziel des Förderprogramm ist es, den Offenbacher Bürgerinnen und Bürgern einen Anreiz zu geben den ersten Schritt in eine autarke Stromversorgung zu gehen. Diese Anlagen sind besonders für Mieter und Wohnungseigentümer interessant, welche nicht die Möglichkeit haben ihre Dachfläche zu nutzen, um Strom für die eigenen vier Wände zu erzeugen.“
Die Photovoltaik-Module, mit einem Schuko-Stecker und integriertem Wechselrichter ausgestattet, werden zur Erzeugung von Eigenstrom einfach an die Steckdose angeschlossen. Dieser wiederum wird sofort durch bspw. den Kühlschrank oder Standby-Geräte verbraucht. Die recht einfach zu installierenden Paneele bieten den Endverbrauchern den Vorteil einen Teil ihres Strombedarfs, durch Sonnenenergie generiert, direkt selbst zu verbrauchen. Anders als bei bspw. Photovoltaikanlagen, sieht der Gesetzgeber lediglich eine Anmeldung bei den örtlichen Netzbetreibern vor, was den Betrieb der sofort einsatzfähigen Geräte wesentlich vereinfacht und somit dazu beitragen kann das örtliche Stromnetz zu entlasten, auf lange Sicht die Stromerzeugung von Fossil befeuerten Kraftwerken zu verringern, den Anteil an erneuerbarer Energie zu erhöhen und die Energiekosten für Privathaushalte zu senken.
Dominic Leiendecker, unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender, dazu:
„Wenn man die richtigen Anreize schafft, können Balkonkraftwerke ein weiterer Baustein bei der Energiewende darstellen. Nur wenn alle Möglichkeiten geprüft werden, wenn versucht wird maximal zu unterstützen, wird es uns allen gelingen unabhängiger von fragwürdigen Energielieferanten im Ausland zu werden. Hier müssen auch Kommunen einen entscheidenden Beitrag leisten, weshalb wir diesen Prüfantrag nun eingebracht haben.“
Durch ein Unterstützungsprogramm in Höhe von z.B. 50.000€ und einer Förderung pro Anlage mit bis zu 100€ könnten in Offenbach rund 500 Anlagen im Jahr gefördert werden. Hierbei kann bereits mit einem kleinen 400€-Balkonkraftwerk (Leistung von 200 bis 315 Watt) ein durchschnittlicher Stromertrag von 270 bis 290 kWh im Jahr und pro Haushalt realisiert werden, wobei sogar Anlagen mit bis zu 600 Watt ohne größere bürokratische Hürden zu realisierbar sind.
Felix Feuerstein, Parteivorsitzender der Kreisvereinigung FREIE WÄHLER Offenbach abschließend:
„Dass der Energieverbrauch zur Vermeidung einer Energieknappheit und der Reduzierung von Kosten gesenkt werden muss äußerte sich unlängst auch dadurch, dass die Stadtverwaltung ihre Mitarbeiter, um städtische Heiz- und Stromkosten zu senken, dazu aufforderte ins Homeoffice zu wechseln. Die erhöhten Mehrkosten für den heimischen Verbrauch allerdings sollen die Angestellten selbst tragen. Dies ist ein Beispiel dafür, dass den Verantwortlichen im Rathaus die aktuelle Situation bewusst ist. Ob man jedoch dazu bereit sein wird eine sinnvolle Idee der Opposition anzunehmen, wird sich zeigen.“